25.08.2024
11.00 - 13.00 Uhr
VS Radebeul
Kurzportrait
Im heutigen Ortsteil Großerkmannsdorf der Bierstadt Radeberg ist das Blasorchester beheimatet, das am 17.02.1961 gegründet wurde, dessen Wurzeln aber bis ins Jahr 1930 zur Feuerwehrkapelle des Ortes reichen.

Max Mai, der damalige stellvertretende Leiter der Musikschule Dresden-Land, zählte zu den Gründungsmitgliedern, wirkte als Komponist und Arrangeur für das Dorfklubblasorchester und war über 17 Jahre dessen erster musikalischer Leiter. Zu seiner Ehrung wurde im neuen Wohngebiet des Ortes Großerkmannsdorf ein Platz nach ihm benannt.

Ab 1962 nahm das Blasorchester an allen Leistungsvergleichen auf Kreis-, Gebiets- und Bezirksebene teil und konnte immer gute bis sehr gute Wertungsergebnisse erreichen. Neben den genannten Vergleichen wirkte das Blasorchester auch bei den Arbeiterfestspielen in den Bezirken Gera, Dresden und Suhl sowie zu den Tagen der Landwirtschaft mit und wurde dadurch auch überregional bekannt.

In den Jahren bis 1989 wurde das Blasorchester mehrfach mit dem Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ ausgezeichnet und durch den Rat des Kreises Dresden-Land zum Kreisblasorchester ernannt. Als Träger fungierten in dieser Zeit der Dorfklub und die Gemeinde Großerkmannsdorf, der Kreis Dresden-Land und das Landwirtschaftliche Unternehmen / LPG Großerkmannsdorf.

Seine musikalische Qualität konnte das Blasorchester oft auch überregional präsentieren. So weilte das GBO e.V. im Nachwendejahr 1990 auf Einladung des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes in Bayern (Augsburg) und konnte sich im Landtag des benachbarten Freistaates in München vorstellen. Seit dieser Zeit gibt es auch eine Verbindung zu dem Musikverein Binswangen e.V., woraus bereits mehrfach gegenseitige Besuche der Orchester zu bestimmten Höhepunkten in dem jeweiligen Ort resultieren.

Das Großerkmannsdorfer Blasorchester zeigte und zeigt auch immer soziale Verantwortung. So finden jährlich kostenlose Auftritte für die Seniorinnen und Senioren des Ortes und der Umgebung bzw. in Heimen für Behinderte statt. Auch wurde der vom Hochwasser im Jahr 2002 betroffene Ort Stadt Wehlen mit einer Spende und einem unentgeltlichen Konzert unterstützt.

Die musikalische Leitung liegt zur Zeit in den Händen von Christian Wagner. Die gegenwärtig 52 Mitglieder des GBO e.V., davon 12 Ehrenmitglieder, 32 aktive Mitglieder und 8 fördernde Mitglieder, kommen nicht nur aus Großerkmannsdorf bzw. Radeberg, sondern auch aus Dresden, Pirna, Wehlen, Großröhrsdorf, Haselbachtal, Arnsdorf, Rammenau und Rauschwitz.

Neben den regelmäßigen wöchentlichen Proben werden jährlich ca. 30 musikalische Einsätze gestaltet, wobei immer etwa sieben Auftritte ohne jede finanzielle Entschädigung stattfinden.

Das Großerkmannsdorfer Blasorchester legt viel Wert auf das bodenständige, traditionelle Repertoire der Blasmusik. Dazu zählen Polka, Walzer und Marsch. Ein großer Teil der Vortragsstücke wurde von den großen Komponisten der böhmischen und mährischen Schule geschrieben. Zu nennen wären Evergreens wie „Rosamunde“, „Brünner Polka“ oder „Florentiner Marsch“. Doch auch eigenes Material im traditionellen Stil wurde von den ehemaligen Leitern des Blasorchesters Max Mai und Hans Schumann geschrieben. In den vergangenen Jahren hat sich der Klangkörper auch einen großen moderneren Repertoireteil erarbeitet. Swingstücke von Glenn Miller gehören ebenso dazu wie Bearbeitungen von Werken George Gershwins und amerikanische Märsche.

Sehr oft werden auch Programme unter Mitwirkung der Sängerin Steffi Wenzel gestaltet, die dann auch die Moderation übernimmt. Letzte größere Erfolge erreichte das GBO e.V. anlässlich der Teilnahme am Landeserntedankfest des Freistaates Sachsen im Jahr 2004 in Mildenau mit dem Sieg beim Wettbewerb „Krone der Blasmusik“, dessen erfolgreiche Verteidigung im Jahr 2005 in Bad Lausick gelang.